Barfüsserkirche & Umgebung im 19. Jh.

Zur Eröffnung des Historischen Museums Basel 1894 in der Barfüsserkirche erschien ein Festbuch mit zwei Faltplänen. Auf dem einen war das neue Museum in seiner Umgebung zu sehen. Der andere zeigt die Barfüsserkirche und das Barfüsserkloster noch im alten Zustand vor den verschiedenen Umbauten im 19. und 20. Jahrhundert. 

 

Im Plan ausgewiesen sind: 

Barfüsserkirche & Umgebung zu Anfang des XIX. Jahrhunderts
Massstab 1 : 500.
Lith F. Bruderer Basel.       Cöl. Stadelmann fec. 1894.

[Im Plan] Gerbergasse, Kohlenberg, Barfüsserplatz, Weisse-Gasse, Streitgasse, Freie-Strasse, Spitalgässlein, Luftgässlein, Steinenberg, Stadtgraben, Kasernenplatz, Blömleinkaserne (Steinenkloster), Pfarrhaus St. Elisabeth, Rossmarkt, Birsig, Steg über den Birsig, Wasserthurm, Aeschen-Schwibogen. 

Legenden [im Plan mit Nr.]

1. Zollstüblein.
2. Knabenschulhaus.
3. Comptoir & Spendestube des Almosenschaffners.
4. Oben Wohnung des Spitalpfarrers, unten Maedchenschule.
5. Wohnung des Schaffners.
6. Waschhaus der Schaffnei.
7. Höflein der Schaffnei.
8. Oben Wohnung des Schaffners, unten Almosenwohnungen.
9. Gärtlein der Schaffnei.
10. Schullehrergärtlein.
11. Pfarrgärtlein.
12. Wohnung des Spitalpfarrers.
13.  Eingang ins Almosen.
14. Almosenwohnungen.
15. Oben Wohnung des Schaffners, unten Almosenwohnungen.
16. Hof des Almosens.
17. Spitalgarten.
18. Schilthof.
19. Spital.
20 Barfüsserkirche.

Exemplar aus dem Historischen Museum: Festbuch zur Eröffnung des Historischen Museums, Basel 1894 (Verlag E. Reich).

Barfüsserkirche & Umgebung 1894

Zur Eröffnung des Historischen Museums Basel 1894 in der Barfüsserkirche erschien ein Festbuch, dem zwei grosse Faltpläne beigelegt waren. Der eine zeigt die Barfüsserkirche samt Umgebung im Jahr 1894, der andere dasselbe Motiv aber anfangs 19. Jahrhundert. 

 

Auf dem Plan sind folgende Dinge ausgewiesen: 

Barfüsserkirche & Umgebung 1894.
Massstab 1 : 500.
Lith F. Bruderer Basel.       Cöl. Stadelmann fec. 1894.
Barfüsserkirche (Historisches Museum), Stadtcasino, Musiksaal, Theater Kunsthalle, Bureau & Abwartwohnung des historischen Museums, Schilthof. Barfüssergasse, Barfüsserplatz, Elisabethenstrasse, Freie-Strasse, Gerbergasse, Kaufhausgasse, Klostergasse, Kohlenberg, Steinen-Vorstadt, Steinenberg Tramgeleise, Streitgasse, Theaterstrasse, Weisse-Gasse. 

Plan aus: Festbuch zur Eröffnung des Historischen Museums, Basel 1894 (Verlag E. Reich).

Exemplar: Barfüsserkirche & Umgebung 1894. 1894. Universitätsbibliothek Basel, VB A2:2:36, http://doi.org/10.3931/e-rara-24112 / Public Domain Mark.

Basel bei Simler, Paris 1577

Simlers Buch über die Eidgenossenschaft wurde sogar in Paris nachgedruckt, wobei man die schönen in Zürich gedruckten Stadtansichten brav ‹abkupferte› (abholzschnitzte wäre korrekt). 
Passend zum Seitenformat wurden die Bilder in Paris auf quadratisch getrimmt, während sie im Zürcher Original noch doppelseitig und breit-rechteckig waren.

Das Buch: Josias Simler, De Helvetiorum Respublica, Pagis, Foederatis, Stipendiariis Oppidis, Praefecturis, Foederibus tum domesticis, eorumque origine ac legibus, tum externis, … , Paris 1577, das Bild steht auf S. 69.  

Basel bei Simler 1576

Aus der gleichen Familie der Stadtansichten wie Stumpfs Basel-Bild von 1548 stammt das in vielen verschiedenen Ausgaben veröffentlichte Bild bei Josias Simler, dessen Buch über die Eidgenossenschaft in Lateinisch, Deutsch und Französisch zigfach aufgelegt worden ist. 

Hier die Ansicht Basels aus der deutschen Ausgabe, Zürich 1576.

 

 

Josias Simler: Regiment Gemeiner loblicher Eydgnoschafft. Beschriben und in zwey Bücher gestellet durch Josiam Simler von Zürych: Jetzo aber von newem übersehen, unnd an vilen orten gemehret und verbesseret, Zürich, Christoph Froschauer, 1576. , fol. 260, 13 doppelseitige Tafeln.

Für ein PDF des ganzen Buches: 
Simler, Eidgenossenschaft, 1576.pdf

Von den Rauracern 1548

In der Schweizer Chronik von Johannes Stumpf kommt eine etwas schematische aber dennoch schöne Ansicht von Basel vor. 

Deutlich zu erkennen sind die Stadttore: Spalentor, Steinentor und Aeschenntor. Sehr prominent dargestellt sind die Kirchen und Klöster. 
Man traut es sich kaum zu sagen, aber das Buch wurde in Zürich gedruckt. 

 

 

Für das ganze Buch: http://doi.org/10.3931/e-rara-16970 

Barfüsserkloster nach Merian-SW

Das Barfüsserkloster mitten in der Stadt erscheint auf mehreren von Merians Stadtansichten prominent, mit jeweils verwirrenden Abwandlungen. 
Merkwürdig verkantet wirkt das Kloster mit dem Kreuzgang sowie die Sakristei im Verhältnis zur mächtigen Kirche. Am Kirchenbau, Langschiff und Langchor, stört das fehlen des wichtigsten Merkmals: Der Länge. Die Barfüsserkirche ist mit ihren 80m die längste mittelalterliche Kirche Basels und insgesamt eine imposante Erscheinung. Hier ist sie um einiges kürzer geraten, als sie in Wirklichkeit war und ist.

 

 

 

 

Für das ganze Bild: 

Münster und Barfüsserkirche

Das mächtige Münster im Vordergrund zieht den Blick auf sich, es steht an erhöhter Lage auf dem Münsterhügel und ist in diesem Kupferstich erst noch leicht überhöht dargestellt. 
Trotz der münsterlichen Wucht, sticht eine zweite Kirche ins Auge. Die mit 80 Metern längste Kirche Basels trumpft mit ihrem ausserordentlich hohen Chor samt elegantem Dachreiter auf – die Barfüsserkirche steht im tiefen Tal und reicht dem Münster dennoch bis zum Giebel. 

 

Merian, Basel in Profilansicht 1642, Detail.

 

 

Für das ganze Bild:

Barfüsser nach Weiss 1834

Da und dort nicht ganz zuverlässig aber von einem gewissen Unterhaltungswert ist die Beschreibung der Barfüsserkirche bei Heinrich Weiss. 

Weiss_Versuch Kirchen 1834_11_Barfüsser.

Weiss_Versuch Kirchen 1834_12_Barfüsser.

 

PDF der obigen Bilder: Weiss_Versuch Kirchen 1834

 

Weiss, Heinrich, Versuch einer kleinen und schwachen Beschreibung der Kirchen und Klöster in der Stadt und Landschaft Basel, nebst derselben Lehrer und Vorsteher, nach chronologischer Ordnung, Basel 1834, 11–12.

 

Baarfüsser, «Franziskaner,» jetzt Spitalkirche.

1231 hat das Kloster und die Kirche bey den Baarfüßern ihren Anfang genommen, dieser Platz gehörte Nickolaus Ezelin, unter Heinrich von Thun, Bischoff zu Basel, unter welchem die minder Brüder Baarfüßerordens, Minoriten entstanden. 

1274. Heinrich IV. unter dem Namen Bischoff Gürtelknopf, brachte ums Jahr 1272 die Baarfüßermönche mit sich gen Basel, und als er Bischoff war, kaufte er an sich die Häuser in der Stadt vom Eselthürmlein an bis an den Ecken herum, brach sie ab, damit den Baarfüßern ihr Garten erweitert wurde. 

1287 beredeten die Baarfüßermönche zwey adeliche Frauen, nämlich Beatrix, Graf Theobald zu Neuenburg in Burgund Schwester, und Adelheid, Herman von Kienbarg Wittwe, welche neben ihrem Kloster, jenseit der Birseck, wohnten, daß sie ihnen um Gottes- und ihrer Seelen-Heil-willen, ihre Höfe neben dem Eselthürmlein gelegen, vergaben möchten. 

130[0]. ist sie eine vernehme Custgerey worden. 

1321 erschlugen die Basler, de zer Kinden genannt, einen Offizial, weil er gegen die Baarfüßermönche, welche den Baslern sehr lieb waren, Schmachreden ausgestoßen hatte. 

1333. Als Kaiser Ludwig vom Papst verbannt, und doch die Stadt Bael dem Kaiser gehorsam und güstig war, sandte der Papst einen berühmten geistlichen Mann mit scharfen Bannbriefen gen Basel, welche er gegen den Kaiser und die Stadt anschlagen sollte. Er wurde also von der Bürgerschaft in Basel hinter dem Münster von der Pfalzmauer in Rhein herunter geworfen, als er den Rhein herab unverletzt schwimmen wollte, schlugen ihn einige Schiffleute zu todt. Die Baarfüßer- und Predigermönche, welche dem Befehl des Papstes gehorchen, und dem Gottesdienste | nicht mehr abwarten wollten, wurden aus der Stadt gejagt, mit diesem Reimen: Sie sollten lesen oder singen, oder aus der Stadt springen. 

1361 ist die Spitalkirche gebaut worden. 

1428 litt sie bey einem großen Erdbeben großen Schaden. 

1473 ist sie zum zweytenmale unter Johannes von Langenthal, Spitalmeister, gebaut worden. 

1525 hab Conrad Pelikan, ein gelehrter Mann und Quardian bey den Baarfüßern, die reformierte Religion angenommen, ist hernach Professor der hebräischen Sprache in Zürich geworden. 

1526. Nach Bruder Hs. Leuthard, welcher in diesem Jahre Pfarrer allda war, und dessen Frau man das Baarfüßer-Weiblein nannte, ist der Spital- und Baarfüßer-Pfarrdienst mit einander vereiniget worden. 

1557 den 21. Nov. läutete man in die Kirche zum Gottesdienste, weil man schon etliche Jahre lang darinnen nicht predigte, glaubte Jedermann es brenne, davon entstand ein großer Lermen und Aufstand. 

1605 wurden auf Obrigkeitl. Befehl die Frühpredigten bey den Baarfüßern Morgens um 6 Uhr, und die im Münster um 7 Uhr angeordnet. 

1622. In der Nacht gingen zwey Bürger, welche den ganzen Tag hindurch liederlich zugebracht hatten, durch das Spitalgäßlein, sie trafen die Kirchenthüre offen an, sie gingen hinein, einer davon betrat die Kanzel, und trieben das Gespötte in der Kirche. Allein Gott läßt sich nicht spotten; bald hernach fielen beyde in eine schwere Krankheit. 

1628 ist sie wiederum erneuert worden, und 1654 sind neue Männer- und Weiberstühle gemacht, und die Kanzelan einen andern Ort gestellt worden. |12| 

1660. Als der Siegrist bey den Baarfüßern zu Kirche läuten wollte, lag ein neugebornes Kind vor der Kirchthüre, unbewußt wem es angehöre, kam eine Magd darzu, sie kannte den Korb, und nannte die Eltern, der Vater ein Studiosus von Marburg gebürtig, wurde um 80 Pf. gestraft, die Mutter eine Bürgerin von Basel für drey Jahre lang verwiesen. 

1702. Bisher hatte ein Prediger bey den Baarfüßern und Spithal das Recht, neben seiner ordinären Besoldung wöchentlich zweymal am gleichen Tische mit dem Spitalmeister zu speisen, ferners 3 Laiblein Brod und andere Zulagen (Accidentien) zu beziehen; als aber 1706 die große Spitalreformation vorgenommen, wurde dem Pfarrer diese Accidentien aberkannt, dagegen ihm jährlich 4 Saum Wein und 4 Vierzel Korn von des Spithals eigenem Basel Gewächse zuerkannt. 

1754, Sonntag den 24. Nov. wurde ein Spithaler (alter Mann) in der Kirche öffentlich vorgestellt, weil er in der Messe gestohlen hatte. 

1795 ist die Baarfüßerkirche eingegangen, dagegen zu einem Salz-Magazin gebraucht worden. 

180[0]. wurden die von der großen Pestzeit 1668 im Spithal und Almosen aufbewahrte Betten, im Erdbeergraben vor dem Steinenthor verbrannt. 

1812 wurde der Kirchthurm der Baarfüßerkirche, worauf ein Kreuz mit einem Hahn angebracht, abgebrochen, die Glocke, welche darinnen war, nach Waldenburg gegeben. 

1830 wurde vermittelst einer Collecte eine kleine Orgel in die Spithalkirche angeschafft. 

Am ganzen Rheinstrom ist kein höheres Chor anzutreffen, als in der Baarfüßerkirche. 

Die Spithal-Pfarrey hat mehr vom Spithal zu beziehen, als die andern Pfarrer, dagegen gibt es keine Accidentien. 

Die Wahl eines Pfarrers wird bestllt von Herrn Oberstpfarrer, den Herren Deputanten und Pflegern des Spithals. Man macht da keine Wahl, sondern ein jeder dieser Herren kann aus dem Ministerio auslesen, und seine Stimme geben, welchem er will. Doch ist denen, so bereits in Dienste stehen und dahin gelangen möchten, erlaubt, sich durch ein Zedelein anzugeben. Die Bestellung geschieht in der gewöhnlichen Pflegerstube des Spithals. 

 

Basels erstes Stadttor

Das erste bekannte Stadttor von Basel lag in der heutigen Rittergasse und gehörte zum murus gallicus, der genialen keltischen Stadtbefestigung. Unser Bild zeigt das Zangentor im murus gallicus im Modell von Marius Rappo, zu sehen im Historischen Museum Basel. 

 

Zu den Modellen von Marius Rappo zeigt das Historische Museum Basel eine kleine Kabinettaustellung: 

LEBENSWELTEN IM MODELL

20. APRIL 2018 BIS 26. JANUAR 2019

Zur Ausstellung ist erschienen: 
Rappo-Raz, Regula / Desax, Martina, Marius Rappo – die Welt im Kleinen. Historische Modelle und ihre Geschichten, Bern 2018.

Tag der Stadttore 2018

Am 18. August ist es wieder soweit, Basels Stadttore, der Pulverturm und die Letzimauer laden von 10:00–17:00 zum Besuch ein.

Hauptattraktion dieses Jahr ist der Pulverturm beim Waisenhaus, aber auch auf allen anderen Toren und Mauern warten kundige Gastgeber auf Sie und Ihre Fragen.

Wie immer ist die Besichtigung samt Führungen gratis, aber die Wächter(innen) trinken gern ein Feierabendbier 😉

— Bitte weitersagen und zahlreich erscheinen, wir freuen uns auf Sie! 

 

 

Flyer für download:

TagderStadttore2018_flyer_kl

 

 

 

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