Büchel, Petersplatz, 1764

Emanuel Büchel hat 1764 eine Ansicht vom Petersplatz gezeichnet, auf der das Zeughaus, die Dächer des Spalentors und das Stachelschützenhaus zu sehen sind. Ins Auge sticht der grosse Pavillon im Zentrum des Platzes. Für Basiliskenjäger interessant ist hingegen das Relief über der Tür des Zeughauses, ganz links im Bild. Es handelt sich offensichtlich um das heute am Gewerbemuseum angebrachte Bild mit zwei Löwen und einem Basilisken, die gemeinsam das Basler Wappen halten. 
Auf Merians Ansicht vom Petersplatz lässt sich dasselbe Relief an abweichender Position über einer anderen Tür  erahnen. Klassischer Fall von Basiliskenmigration. 

Emanuel Büchel, Petersplatz, 1764.

Emanuel Büchel, La Place de St. Pierre de Bâle. [Basel] 1764.
Zentralbibliothek Zürich, STF XVI, 29,
http://dx.doi.org/10.3931/e-rara-44857 / Public Domain Mark

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Büchels Wartenberg, Burgen

Auf einer Bergkuppe über Muttenz drängen sich bleich drei Burgen dicht beieinander: die Vordere, Mittlere und Hintere Burg Wartenberg, die man früher auch Wartenburg nannte. Emanuel Büchel hat den Hügel voller Burgen gleich vier mal ins Bild gesetzt. 

 

Emanuel Büchel, Vorstellung der Lage des Wartenbergs.

Emanuel Büchel, Vorstellung der Lage des Wartenbergs.
1 Muttenz.
2 Rothaus.
3 St. Iacob.
4 Basel.
5 Hüningen.
6. Istein.
7 Grenzach.
8 Dillingen.
9 der Rhein
10 die Birs
Emanuel Büchel, Vorstellung der Lage des Wartenbergs.
Basel, Emanuel Thurneysen, 1748.
Zentralbibliothek Zürich, STF XVI, 73, http://dx.doi.org/10.3931/e-rara-45021 / Public Domain Mark

 

Emanuel Büchel, St. Jacob im Canton Basel. Mit Wartenberg.

EmanuelBüchel, St. Jacob im Canton Basel.
A. Siechenhaus. B. Birs Fluss. C. Schantze. D. Muttenz. E. Rud. Wartenburg. F. Prattelen.
EmanuelBüchel, St. Iacob im Canton Basel, Zürich, David Herrliberger, Johann Kaspar Ziegler, 1755. Zentralbibliothek Zürich, STF XVI, 74, http://dx.doi.org/10.3931/e-rara-44841 / Public Domain Mark

Aussicht von der Landskron auf den Wartenberg.

 

 

Emanuel Büchel, Überbleibseln der Schlösser Wartenburg.

EmanuelBüchel, Überbleibseln der Schlösser Wartenburg im Canton Basel.
A. Gundeldingen. B. St. Margarethen.
Zürich, David Herrliberger, Johann Kaspar Ziegler, 1755.
Zentralbibliothek Zürich, STF XVI, 122, http://dx.doi.org/10.3931/e-rara-44970 / Public Domain Mark

 

Emanuel Büchel, Wartenburg im Canton Basel.

Wartenburg im Canton Basel.
A. Prattelen. B. Augst. C. Rheinfelden. D. Rheinfluss.
Emanuel Büchel, Wartenburg im Canton Basel.
Zürich, David Herrliberger, Johann Kaspar Ziegler, 1755.
Zentralbibliothek Zürich, STF XVI, 121, http://dx.doi.org/10.3931/e-rara-44969 / Public Domain Mark

 

Burgruine Vordere Wartenberg, Muttenz.

Fast so wild überwuchert wie bei Büchel war die Ruine noch 2013.

Burgruine Vordere Wartenberg, Muttenz.

Nach emsigen Rodungsarbeiten sieht man heute wieder etwas mehr Burg und weniger Grün. 

 

 

Merian, Basel von Südwesten

Jeder Basler kennt DEN Merianplan, doch viele staunen, wenn sie Basel erstmals kopfüber zu sehen bekommen. Tatsächlich hat Merian auch eine Ansicht seiner Heimatstadt aus Südwesten gestochen, wobei dann Grossbasel unten und das Kleinbasel oben ist! 

In originaler Optik auf vergilbtem Papier sieht das so aus:

Matthäus Merian, Ansicht von Basel aus Südwesten, zwischen 1615 und 1637.

 

In Schwarz-weiss, wie es der Künstler wohl gedacht hat, dann so: 

 

Zum Plan und seinem Verhältnis zu anderen Stadtansichten Merians: 
Thomas Hofmeier / Barbara Luczak: Über den Dächern von Basel, Der Basler Merianplan, secretBasel 6, Berlin & Basel 2016, S. 12–17, 128–129, 208–211.

Merian, Basel bei Nacht 1625

Eine der faszinierendsten Ansichten Basels von Matthäus Merian zeigt eine nächtliche Szene am Rhein. Allerdings ist das Bild im Original spiegelverkehrt und daher sind die Basler Wahrzeichen irgendwie nicht stimmig. Darum haben wir das Original gespiegelt und schon fällt es leicht einige alte Bekannte zu erkennen: Klingentalturm, Thomasturm, St. Johanns-Tor, Johanniterkapelle, die Kleinbasler Teichauslässe. 

Zuerst das Original aus Peter Aubry, Novae regionum aliquot amaenissimarum delineationes, zweite Folge, Strassburg 1625. 

Matthäus Merian, Basel bei Nacht, 1625. Original.

Basel ist besser zu erkennen, wenn man das Bild spiegelt.

Matthäus Merian, Basel bei Nacht, 1625. Gespiegelte Fassung mit Legende.

Obiges Bild als PDF: Merian_Basel_Nacht_1625_plus

Die wichtigsten Elemente lassen sich gut auf Merians Stadtansicht von Südwesten zuweisen.

Matthäus Merian, Basel bei Nacht, 1625 und Ausschnitt aus seiner Stadtansicht von Südwesten (zwischenn 1615 und 1637).

Obiges Bild als PDF: Merian_Basel_Nacht_1625_Plan

Zur Stadtansicht aus Südwesten und zum grossen Merianplan von 1615, vgl.
Thomas Hofmeier / Barbara Luczak: Über den Dächern von Basel, Der Basler Merianplan, secretBasel 6, Berlin & Basel 2016, S. 15, 210–211.

 

Büchel, Lauf der Birs

Emanuel Büchels ‹Lauf der Birs› zeigt weit mehr als nur den Fluss im Titel. Auf dem Kupferstich sind vom Zeichner selbst 14 Sehenswürdigkeiten mit einer Legende versehen worden. Wer genau hinsieht, kann aber noch weit mehr entdecken. So sind neben den genannten Burgen noch weitere wehrhafte Bauten zu entdecken und sogar der Galgen im Gellert ist zu erkennen. Auf dem mächtigen Rhein sind einige Fahrzeuge unterwegs: ein Reiseboot mit Kabine, zwei Flösse und ein Weidling streben der Stadt zu. 

 

Emanuel Büchel, Lauf der Birs, Basel um 1750.

 

Emanuel Büchel, Lauf der Birs. [Basel, Emanuel Thurneysen (Verleger), 750].
Zentralbibliothek Zürich, STF XVI, 44, http://dx.doi.org/10.3931/e-rara-45006 / Public Domain Mark

 

Das ganze mit Legenden:

Emanuel Büchel, Lauf der Birs, ca. 1750 mit Legende.

Die obige Graphik als PDF: Lauf der Birs_Büchel

 

Petersplatz von Merian 1642

Der Petersplatz fällt schon auf alten Stadtansichten auf, weil er Bäume aufweist. Für Gärten ist es auch in der Vergangenheit völlig normal, dass sie Bäume aufweisen, aber öffentliche Plätze mit Bäumen sind eher selten. So wird der Petersplatz denn auch schon auf Rudolf Manuel Deutschs Stadtbild 1550 als ‹angenehmer Ort› benannt. Bei Merian sehen wir, wie die Bewohner den Ort vor knapp 400 Jahren nutzen. Sie flanieren und diskutieren im Schatten der mächtigen Bäume. Eine grössere Gruppe junger Männer scheint ein Geschicklichkeitsspiel mit und um Mäntel zu veranstalten; die eine Gruppe hat einen ganzen Haufen Mängel neben sich auf dem Boden liegen, die andere keine – dazwischen liegen vier Mängel wie ein Fussgängerstreifen angeordnet und ein Jüngling nimmt Anlauf.

Das Relief ganz links, über der Tür zum Zeughaus (heute Kollegiengebäude der Universität) ist heute stirnseitig an der alten Gewerbeschule angebracht.

Die Überschrift des Bildes lautet: «Campus Divi Petri, qui est Basileae.         S. Peters Platz in Basel.»

Merians Signatur ist rechts unten in der Schraffur der Mauer kaum zu erkennen: «M. Merian fecit»

Exemplar des Historischen Museums Basel, HMB Inv. 1985.415.

Basel um 1550

In Sebastian Münsters Cosmographia erschien 1550 eine sehr anschlauliche Ansicht von Basel, geschaffen von Rudolf Manuel Deutsch. 

Der Holzschnitt zeigt auch einiges aus der Umgebung der Stadt, wie etwa den Galgen mit seinen drei Pfosten und drei Balken. 

 

Von den Gewässern sind bezeichnet: Rhenus fl. / Der Rhin und Byrsa fl. (Rhein und Birs Fluss).

S. Jacob, S. Alban, Barfuss, Forum und Predicatores (St. Jakob, St. Alban, Barfüsser, Marktplatz und Prediger) sind im Bild angeschrieben. 

In der Legende werden für Grossbasel von A–Y und für Kleinbasel von A–G Bauwerke bezeichnet.

 

In maiori civitate = In der grösseren Stadt

A  Summum templum = Münster

B   S. Leonh. paroch. eccl. = St. Leonhard Pfarrkirche

C  S. Pet. collegiata eccl. = Peterskirche

D  Domus Senatoria = Rathaus

E  S. Martinus = Martinskirche

F  Collegium, academ. locus = Universität

G  Augustinenses = Augustinerkloster

H  Forum piscatorium = Fischmarkt

I  Francis. = Franziskaner

K  Hospitale = Spital

L  Domous Teutonica = Deutschritterhaus

M  S. Albanus monaster = St. Alban-Kloster

N  Officinae bapyri = Papiermühle

O  Monast. S. M. Magd. = Maria Magdalena-Kloster

P  S. Elisabeth = Elisabethenkapelle

Q  Horreum hopsitalis = Spitalscheune

R  Clarissarum cœnobium = Gnadentalkloster

S  Armamentarium = Zeughaus

T  Planicies amœna = Petersplatz

V  Prædicatores = Predigerkloster

X  S. Ioan. = St. Johanns

Y  Lepros. = Siechenhaus (St. Jakob)

 

Minor Basilea = Kleinbasel

A  S. Theodorus paroch. ecclesia = St. Theodor Gemeindekirche

B  Carthusia = Kartause

C  Clarissarum aliud monasterium = Clarakloster

D  St. Niklaus = Niklauskapelle

E  Klingenthal monasterium monialium = Klingentalkloster

F  Molæserratoriæ = Sägemühle

G  Officina fabrilis = Drahtzug

 

 

 

 

 

Basel mit Verteidigungslinie

«Plan über den Umfang der Stadt Basel mit Angabe der den Festungsrayon bezeichnenden Grenzen [Greuzen] auf 100 und 200 Fuss Entfernung von der Contrescape des Stadtgrabens nebst Verzeichnung der vorgeschlagenen neuen Baulinie.»

Der Plan im Massstab 1:3000 (schweizer Fuss) zeigt die äusseren Verteidigungsanlagen von Basel um etwa 1857. 

Durch eine feine gestrichelte Linie (hier rot) ist die ältere Grenze des Festungsrayons, also des unbebaubaren, zwingend leeren Bodens vor der Stadtmauer bei 200 Fuss markiert. Eine dickere, gepunktet-gestrichelte Linie (hier grün) zeigt den neuen reduzierten Abstand von 100 Fuss. 

Gemessen sind beide Abstände von der Contrescarpe aus, also dem gemauerten landseitigen Abschluss des Stadtgrabens, der im Schnitt 20 Meter breit war. 

 

Die noch vollzählig vorhandenen Stadttore sind benannt: St. Alban-Thor, Aeschen Thor, Thor Steinen, (Birsigeinlass), Spahlen Thor, Eisenbahn-Thor, St. Johann Thor, Bläsi-Thor, Riehen-Thor. 

 

 

Zu den Stadttoren: Luczak, Barbara / Hofmeier, Thomas, Herein! Come in! Entrez!. Die Basler Stadttore · The City Gates of Basle · Les portes de la ville de Bâle, secretBasel 7, Berlin & Basel 2016.

Zur Stadtentwicklung Mitte 19. Jh.: Hofmeier, Thomas, Der Mähly-Plan, in: Baumann & Cie, Banquiers ed., Basler Kostbarkeiten 38, Basel 2017. 

 

Das Original (ohne Farblinien) befindet sich auf der Universitätsbibliothek Basel: 

Plan über den Umfang der Stadt Basel : mit Angabe der den Festungsrayon bezeichnenden Grenzen auf 100 und 200 Fuss Entfernung von der Contrescarpe des Stadtgrabens : nebst Verzeichnung der vorgeschlagenen […]. [Erscheinungsort nicht ermittelbar] : [Verlag nicht ermittelbar], [ca. 1857]. Universitätsbibliothek Basel, VB A2:2:34, http://dx.doi.org/10.3931/e-rara-24110 / Public Domain Mark

PDF:  Plan über den Umfang der Stadt Basel [1,90 mb]