Viele Darstellungen aus der Alchemie werden wir auch in 100 Jahren nicht verstehen. Andere sind zwar allegorisch verschlüsselt, aber mit etwas Übung zu knacken.
Einige sind ganz offensichtlich und lassen sich vom Figürlichen ins Schematische übersetzen:
Hier ein Beispiel aus Leonhard Thurneyssers Quinta Essentia von 1574:
Leonhard Thurneysser, Quinta Essentia, 1574, S. 162.
Moderne Umsetzung der des obigen Holzschnitts.
Leonhard Thurneysser: Quinta Essentia, Das ist, Die höchste subtilitet, krafft, und wirckung, beyder der fürtrefflichsten, und menschlichem geschlecht am nützlichisten Künsten, der Medicin und Alchemy, Auch wie nahe diese beyde, mit sipschafft gefreund und verwandt sind, Und das eine ohn beystandt der andern nicht nütz sey, oder in den menschlichen cörpern zu wircken kein krafft habe. Vergleichung der alten und newen Medicin, und wie alle subtiliteten ausgezogen, die Element geschieden, alle Corpora gemutirt, und das die Minerischen Corpora allen andern simplicibus, es sein Kreuter, wurtzeln, Confect, Steine, etc. nicht allein gleich, sondern an krefften, aus und jnnerhalb menschlichs cörpers, uberlegen seyen. Jetzt von newem, sampt eröffnung der vertunckelten sententz, wort und namen, gemehret und gebessert, Durch Leohnhart Thurneisser zum Thurn. Leipzig, Officina Voegeliana für Hans Steinmann, 1574, S. 162.
Vollständig herausgegeben in: Thomas Hofmeier, unter Mitarbeit von Daniel Arpagaus, Leonhard Thurneyssers Quinta Essentia 1574. Ein alchemisches Lehrbuch in Versen, Kleine Alchemische Bibliothek 2 (KAB 2), Leonhard-Thurneysser-Verlag, Berlin & Basel 2007, S. XLI, XLV, 162.
Dazu: Thomas Hofmeier, Rufmord ∙ Leonhard Thurneysser 1531 –1596 – 2012, secretBasel 5, Leonhard-Thurneysser-Verlag Berlin & Basel, 2012, 54.